Leipzig – Klein-Paris an der Pleiße!
Leipzig ist nicht die Hauptstadt von Sachsen – auch wenn sie für viele zumindest die heimliche Hauptstadt ist. Hier gibt es weder eine Residenz noch Adelspaläste, dafür aber viele Kaufmannshäuser. Leipzig ist eine Handelsstadt.
Sie wurde an der Kreuzung zweier wichtiger Handelsstraßen gegründet, der „Via Regia“ und der „Via Imperii“, wobei die eine durch Europa in nordsüdlicher und die andere in ost-westlicher Richtung verlief. Gute Voraussetzungen, um erfolgreich Handel zu treiben.
1164 erhielt Leipzig das Stadtrecht und gleichzeitig das Marktrecht, 1467 das Reichsmesseprivileg. Ende des 19. Jahrhunderts fand die erste Mustermesse statt. Hierfür wurde das doppelte M als Symbol entwickelt, das bis heute das Markenzeichen der Leipziger Messe ist.
Historisch steht Leipzig für zwei weltgeschichtlich wichtige Ereignisse: die Völkerschlacht, in der Napoleons Truppen gegen die Allianz von Preußen, Österreich, Russen u.a. antraten und geschlagen wurden, sowie für die Montagsdemonstrationen, die ihren wichtigen Anteil am Ende der DDR hatten. Die Nikolaikirche war der Treffpunkt für die Demonstranten.








Außerdem kann Leipzig auf eine große Musiktradition zurückblicken. Genannt seien an dieser Stelle Bach, Mendelssohn und Wagner, der Thomanerchor und das Gewandhausorchester.
In der spätgotischen Thomaskirche, die für die Konzerte ihres Thomanerchors bekannt ist, liegt Johann Sebastian Bach begraben.
Und Schiller hat in Leipzig 4 Monate seines Lebens verbracht, und zwar in Gohlis. Dort finden wir auch das Schillerhaus, das heute als Museum dient. In diesem Haus verfasste Schiller die Urversion der Ode an die Freude.
Zu Goethes Zeiten sagte man in Leipzig „Wem nicht wohl ist, der gehe nach Gohlis!“ zur Erholung an die frische Landluft. Später wurde daraus „Wem zu wohl ist, der geht nach Gohlis!“ was meinte, dass nur, wer es sich leisten konnte, hier bauen und wohnen konnte. Davon künden heute noch viele noble Villen in der Gegend.
In Gohlis befindet sich auch unser Tagungsort, der Mediencampus Villa Ida.
Auf dem Weg von der Straßenbahnhaltestelle zum Tagungsort kommt man am „Gohliser Schlösschen“ vorbei – einer Perle des Rokoko. Dies war allerdings mitnichten das Lustschloss eines Fürsten, sondern die Sommerfrische eines reichen Leipziger Ratsherren. Vor 200 Jahren war Gohlis noch ein Dorf vor den Toren Leipzigs. Heute ist das Schlösschen im Besitz der Stadt und es finden hier Konzerte, Ausstellungen und andere Kulturveranstaltungen statt.
Mehr Informationen über Leipzig könnt ihr finden in dem etwas anderen Reiseführer „Glücksorte in Leipzig“, Sebastian Ringel, Droste Verlag
80 Glückorte sind in diesem Buch beschrieben, z.B. das Clown-Museum, der Biergarten mit Ginkgobaum, das Mendelssohn-Haus, Treppenhäuser der Stadt , das Deutsche Kleingärtnermuseum …
Nicht vergessen wollen wir das Kulinarische: Es gibt eine ganze Reihe Leipziger Spezialitäten wie zum Beispiel die „Leipziger Lerchen“ (mit Marzipan gefüllte Törtchen) oder das obergärige Bier namens „Gose“. Am bekanntesten dürfte aber das besonders in Kantinen gern gereichte „Leipziger Allerlei“ sein. Mehr dazu unter: www.planetwissen.de/kultur/ ostdeutschland/leipzig/pwieplanetwissenleipzigerallerlei100.html
Quellen:
„Glücksorte in Leipzig“, Sebastian Ringel, Droste Verlag Leipzig, Susann Buhl, Dumont www.leipzig.de/freizeit-kultur-und-tourismus/tourismus de.wikipedia.org/wiki/Leipzig